Der Moment zählt……

Mich schreiben in letzter Zeit viele Mernschen an und fragen mich wie ich Shootings vorbereite, wie ich die Menschen führe und zu den Ausdrücken bringe. Wie sie es schaffen, dass auch ihnen die fotografierten Menschen die Bestätigung geben “Das bin ich auf dem Bild. Das ist meine Perönlichkeit”.

Ich halte mich ja nicht damit zurück es zu teilen wenn mir Menschen folgendes schreiben…..

In deinen Bildern habe ich zum ersten mal das Gefühl, dass ich das da drauf bin, nicht nur eine Fassade. Das du auch meine Persönlichkeit eingefangen hast.

Meine Shootings zu planen ist recht schwierig. Jedenfalls was das Motiv angeht. Spots, Outfits usw. sind planbar. Aber bei dem Motiv weiß ich nicht wie es im Moment des Shootings drauf ist. Das weiß ich erst im und während dem Shootings. Dann schalte ich alles um mich herum aus und konzentriere mich nur auf mein Motiv. Achte wie bei einem Lied auf jeden nur kleinsten Ton. Ich trage ihm nicht eine ständige Wiederholung meiner selbst an, sondern stelle mich in jedem Shooting auf jeden Menschen wieder neu ein. Selbst Menschen ,welche ich schon lange fotografiere sind in jedem Shooting immer wieder anders, neu und ich endecke für mich neue Ausdrücke, neue Töne, lese wieder neu zwischen den Zeilen. Jede nur kleinste Nuance.

Ich kann es schwer erklären was da passiert, weil ich in dem Moment des Shootings wie in einem Tunnel bin,welcher mich immer mehr in sich hineinzieht. Ich denke es hat auch sehr viel mit einer gehörigen Portion Empathie zu tun, Reaktionen hervor zusehen und einzuschätzen. Zu wissen, wie der Mensch auf mich reagiert wenn ich aggiere und aggieren muss ich ständig in einem Shooting. Ich kann den Menschen nicht für eine längere Zeit sich selbst überlassen.

Da ich gernell auch ein sehr neugieriger Mensch bin,finde ich es sehr spannend wie sich ein Shooting entwickelt, und der Mensch sich immer mehr entfaltet und von sich selbst preis gibt. Es ist wie ein Tanz den man beginnt. Welcher im Rythmus der Musik immer flüssiger und geschmeidiger wird. Man schmilzt zusammen und hört irgendwann nur noch das Klickklickklickklick der Kamera. Alles um einen herum verschwindet. Man ist tief in dienem Tunnel. Absolut fokusiert.

Für mich selbst ist es sehr wichtig den Menschen vor der Kamera so zu lassen wie er ist. Ich will ihn nicht in einer mir vorgebenen Form pressen. Es ist wie ein Instrument welches man vorfindet. Wenn man weiß wie man es richtig spielt kann man die schönesten Töne heraus holen. Auch wenn es Ecken und Kannten hat. Den gerade die mache es ja aus. Wie langweilig wäre es, wenn ich jemanden vor mir stehen hätte, welcher nach meinen Vorgaben reagiert, sich so verstellt wie man meint sein zu müssen und es anderen gefällt.

“Andere” sind egal. Für mich jedenfalls. Die interessieren nicht. Ich fotografiere nicht für andere. Ich fotografiere für den Menschen vor meiner Kamera. Ich komponiere ein Lied nach den Tönen welche er bereit ist zu geben, die Melodie zeige ich in Form von Bildern. Eine visuelle Melodie welche seine Persönlichkeit zeigt.

Ich will niemanden für andere schön fotografieren. Ich will echt fotografieren. In der Echheit liegt für mich die wirkliche Schönheit. Jeder Mensch ist auf seine Weise so was besonderes und einzigartiges, und ich finde, man sollte dies zeigen, zeigen dürfen und zeigen können. Es geht nicht darum eine Kopie von jemandem anderen zu zeigen. Kopien gibt es schon haufenweise. Wen interessieren die den noch wirklich? Also mich nicht. Jeder Mensch legt wert auf Freiheit. Freiheit bedeutet auch so zu sein wie man ist.

Mich hat letztens eine Ausage, welche ich im Social Media gelesen habe beschäftigt…

“Ist doch egal, machen doch alle so. Dann kann man es auch machen und man fällt nicht auf.” Ich dachte noch für mich, was ich doch für ein großes Glück habe, dass Menschen mit solchen Gedanken und dieser Einstellung nicht zu mir kommen und möchten Bilder haben.

Hier zeige euch noch ein paar Bilder aus einem Shooting mit Lynn

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