Der Weltverbesserer

ich denke mal warum mein Stiefvater mich so nannte war, weil ich schon immer ein großes Herz für Menschen hatte. Mir war es schon früh wichtig, dass sich Menschen gut und nicht benachteiligt fühlten.

So lag es nahe, dass ich mich immer mit den sogannten “Klassendeppen” anfreundete. Ich fand es schlimm, dass nur wegen falscher Turnschuhe, der zu roten Haare, der zu langen Nase, der falschen Hose, der nicht passenden Frisur, des alten Fahrrads, des Berufs der Eltern, der eigenen Figur oder was auch immer, ausgeschlossen wurden. Ihr kennt diese Menschen. Die gab es in jeder Stufe. Da wurde sich immer einer herausgepickt.

Aber das gibt es ja nicht nur in der Schule, sondern im Alltag auch. Leider.

Für mich zählt ein Menschen wie er in seinem Inneren ist.

Mir tat es dann immer so leid, dass sich die Menschen so schlecht und ausgeschlossen fühlten. Das wollte ich nicht. Ich wollte, dass es ihnen gut geht.

Bis heute habe ich diese Einstellung und habe über die Fotografie einen Weg gefunden viel für Menschen tun zu können.

Bei Menschen die ich schon über Jahre fotografiere sehe ich, wie sie von Jahr zu Jahr in ihrer Persönlichkeit wachsen. Ja sowas kann man auch fotografieren und das ist wundervoll.

Wir Fotografen haben eine Verantwortung den Menschen gegenüber und sie haben das gute Recht so fotografiert zu werden wie sie wirklich aussehen und nicht wie die Vorstellung der Industrie von Schönheit ist.

Vanessa Jahn schrieb mir mal:

„Lieber Sascha, ich habe das Bedürfnis, dir ein ausführliches Dankeschön für die tollen Bilder zu senden.

Das Warten auf die Bilder hat sich gelohnt! Nicht nur, weil ich begeistert von den Ergebnissen bin, der Zeitpunkt war auch genau richtig.

Als du die Bilder bearbeitet hast und die ersten Ergebnisse in deiner Insta Story gezeigt hast, hatte ich gerade in persönliches Tief.

Ich war niedergeschlagen, fühlte mich kraftlos und hatte ein Stückweit den Glauben an mich selbst verloren.

Genau zu der Zeit zeigst du eines der Bilder, auf dem ich eine unglaubliche Stärke ausstrahle. Immer wieder musste ich mir dieses Bild anschauen. Ich sah auf dem Bild eine starke Frau, ein Kontrast zu meinem derzeitigen Gefühlsstand. Es hat mich daran erinnert, dass ich eine starke Frau bin, die einiges bereits gemeistert hat und mir vor Augen geführt hat, dass ich stärker bin, als ich in dem Moment fühlte.

Insofern nicht nur Danke für die tollen Bilder, sondern auch an den damit verbundenen Arschtritt, endlich wieder an mich selbst zu glauben und mich aus dem Tief raus zu kämpfen.“ 

Ich verwende keine Perspektiven um Menschen z.B. groß und stark darzustellen und sie optisch wirken zu lassen. Da gibt es in der Fotografie diverse Tricks und man braucht nicht unbedingt Photoshop dafür.

Der Mensch braucht sich in meinem Shooting nur wieder bewusst zu werden, wer er eigentlich ist und seine wahre Identität zu zeigen. Dafür ist der Zustand, die Physiologie  sowie der Fokus des Menschen wichtig.

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